Biographie

 

Nikolaus Moser, geboren 1956 in Spittal an der Drau, lebt und arbeitet in Wien.

 

Studium 1981 an der Hochschule für Angewandte Kunst, Wien, bei Carl Unger und Adolf Frohner, 1988 Diplom

Träger zahlreicher Preise.

 

Ausstellungen (Auswahl): Bregenz, München, Wien, Frankfurt, Paris, Klagenfurt, Essen, Spittal/Drau, Regensburg, Salzburg, Passau, Linz, Rimini, Madrid, Palma de Mallorca, Graz, USA.

 

Nikolaus Moser, der bei so unterschiedlichen Künstlerpersönlichkeiten wie Carl Unger und Adolf Frohner studierte und seit 13 Jahren im internationalen Ausstellungsgeschehen vertreten ist, ist ein Maler, der aus dem Vollen schöpft.

 

Sein Verhältnis zur Farbe ist ebenso vital und sinnlich wie differenziert und auf das Freispielen von Möglichkeiten bedacht, die Farbe nicht nur als gestalterisches Mittel, sondern auch vom Künstler freigesetzte und erweckte Materie beinhalten. Die Nuancen, die der Maler dabei im Sinne von Rhythmen, Schwingungen und Kontrasten aktiviert, stehen für eine große Bandbreite von Empfindungen. Assoziativ aufgegriffen, bilden viele von ihnen Einstiegshilfen für den Betrachter, dem im intelligenten Ausloten der Werke auch die entscheidende Rolle des Mitakteurs zukommt.

 

Nikolaus Moser arbeitet periodisch, zyklisch und macht nach Abschluß einer Werkgruppe gerne größere Pausen. Er bevorzugt eine Vorgangsweise, die Inspiration und Tagesverfassung zu nutzen versteht und dabei unter Beweis stellt, daß seine Art bildnerischer Umsetzung zwingend das Ausschöpfen künstlerischer Möglichkeiten in Korrespondenz zueinander herausfordert. Ein Werkblock seiner Arbeiten mit und auf unterschiedlichen Papieren unterstreicht neben der Vielschichtigkeit im handwerklichen Prozeß das Prinzip künstlerischer Überarbeitung und Transparenz. Ein derartiges "Work in Progress" bewährt sich im einzelnen Beispiel sowie in der Gesamtheit seiner Arbeiten.

 

Ein "Hymnus der Farbe" wird in Nikolaus Mosers Ölbildern angestimmt. Die Begeisterung für klare, reine Farbklänge bricht sich darin Bahn, aber immer bedrängt, angegriffen und gefährdet durch hereindrohendes Schwarz, durch Abmischungen mit einem Weiß, durch "Verunreinigungen" fremdartiger Einsprengsel, welche immer wieder die Frage nach dem räumlichen Vorne und Hinten, nach der zuerst aufgetragenen Schicht und dem, was als Konterpart dazugekommen ist, aufwerfen. In seinen Bildern gibt es nur ein Thema: den klaren Farbklang.

 

Vergleicht man die einzelnen Werkgruppen, so nimmt der Künstler eine Stellung ein, die im grundlegenden Bekenntnis zu den Möglichkeiten der reinen Malerei und Zeichnung, dem Umgang mit Farbe und Linie gipfelt. Im Hinblick auf Breite und Modulationsfähigkeit seiner Ausdrucksskala nimmt der Künstler die Position eines Einzelgängers ein. Sein vitales, in einem organischen Prozeß des Werdens herangereiftes Werk ist ein sinnliches Plädoyer für den Anspruch der Malerei jenseits von Moden.

Vergangene Ausstellungen

 

 

1990 Anwärter auf den Faistauer-Preis, Künstlerhaus Salzburg

 

1991 Religiosa, Kunst der Gegenwart im Braunschweiger Dom

 

1992 Surface Radicale, Museum Moderner Kunst, StiftungLudwig, Wien Grand Palais, Paris

Surface Radicale, Museum Moderner Kunst, Stiftung Ludwig,Wien Art L.A.

 

1992/1993 Einzelbilder – Dialog mit Hamburg, Kampnagelfabrik, Hamburg

Surface Radicale, Museum Moderner Kunst, Stiftung Ludwig, Wien, Heiligenkreuzerhof, Wien

Konfrontationen, MuseumModerner Kunst, Stiftung Ludwig, Wien

 

1995 Galerie Kunstforum, Klagenfurt

 

1996 8 Künstleraus dem Siemens artLab, Siemens Forum, Wien 2,5% - 25 Jahre Galerie Ernst Hilger, Wien

 

1997 Position der aktuellen österreichischen Kunst, Museum Valencia

22. Internationale Biennale der Druckgraphik, Ljubljana

„Servus“ – 5 Künstler aus Österreich, Mannheimer Kunstverein Euro Art, Budapest

 

1998 Schöpferische Dichte, Österreichische Kunst in derSammlung Würth, Museum Würth, Künzelsau-Gaisbach

43e Salon de Montrouge, MuseumMontrouge

Kunst und virtual reality, Bilder aus der Sammlung der Bank Austria, Palais Harrach,Wien

Des Eisbergs Spitze, Museumsquartier, Wien

 

1999 4x4 Positionen österreichischer Kunst seit 1945 - Sonderschau der Kunstmesse Düsseldorf, Galerie Ernst Hilger Super-Abstract-Action,Galerie „The Box“, Torino

 

2000 Super-Abstract-Action, Galerie Calvaire, Paris

Galerie Kalb, Arbeiten auf Papier, Wien

Kunstraum Mitteleuropa, 1. Teil, Palais Harrach, Wien

Ordre du Jour –zur Tagesordnung – Espace Ernst Hilger, Paris

10 Positionen aus dem artLab, Galerie im Traklhaus, Salzburg

10 Positionen aus dem artLab, Landesgalerie Schloß Esterhazy, Eisenstadt

 

2001 Central – Neue Kunst aus Mitteleuropa, Museumsquartier, Wien

Betreff: Malerei, Galerie Maerz

Linz Central - Neue Kunst aus Mitteleuropa, Museum Morsbroich, Leverkusen, Deutschland

 

2002 Central – Neue Kunst aus Mitteleuropa, Stadthaus Ulm, Deutschland,

Central – Aus der Mitte, Mannheimer Kunstverein, Deutschland

 

2003 Galerie Ernst Hilger, Florida, USA

 

2003 Galerie Galeria de arte, Madrid
Galerie Zwach, Attersee
Kunsthalle Hosp, Tirol


2004 Palais Harrach/KHM, Wien


2006 Bunte Farbwelten, Hirtschwirtscheuer, Künzelsau


2008 Dialog 1, Galerie Ernst Hilger, Wien


2009 Dialog 2, Galerie Ernst Hilger, Wien


2011 Signa Holding, Wien


2013 Palais Zollamt, Linz

 

2019 "Nikolaus Moser", Galerie Amart, Wien

 

2021 "Verhältnisse der Farben - Nikolaus Moser", Galerie Amart, Wien

Ausstellungsbeteiligungen

1985 Romulusexpress, Künstlerhaus Klagenfurt, Klagenfurt
Romulusexpress, Galerie Grita Insam, Wien
Museum für Angewandte Kunst, Wien


1986 Macht und Ohnmacht, Galerie Ariadne, Wien
Junge Szene Wien, Secession, Wien
5 Joves Pintors Austriacs, Galerie Ferran Cano, Palma de Mallorca
10 Jahre Neue Ariadne, Galerie Ariadne, Wien


1987 Fabrikkunst Nenzig


1988 A.E.I.O.U.-Ausstellung, Galerie Lendl, Graz


1989 60 Tage österreichisches Museum des 21. Jahrhunderts, Wien


1990 Anwärter auf den Faistauer-Preis, Künstlerhaus Salzburg


1991 Religiosa, Kunst der Gegenwart im Braunschweiger Dom


1992 Surface Radicale, Museum Moderner Kunst, Stiftung Ludwig, Wien
Grand Palais, Paris
Surface Radicale, Museum Moderner Kunst, Stiftung Ludwig, Wien
Art L.A. 1992


1993 Einzelbilder - Dialog mit Hamburg, Kampnagelfabrik, Hamburg
Surface Radicale, Museum Moderner Kunst, Stiftung Ludwig, Wien, Heiligenkreuzerhof, Wien
Konfrontationen, Museum Moderner Kunst, Stiftung Ludwig, Wien


1995 Galerie Kunstforum, Klagenfurt


1996 8 Künstler aus dem Siemens artLab, Siemens Forum, Wien
2,5% - 25 Jahre Galerie Ernst Hilger, Wien


1997 Position der aktuellen österreichischen Kunst, Museum Valencia
22. Internationale Biennale der Druckgraphik, Ljubljana
"Servus" - 5 Künstler aus Österreich, Mannheimer Kunstverein
Euro Art, Budapest


1998 Schöpferische Dichte, Österreichische Kunst in der
Sammlung
Würth, Museum Würth, Künzelsau-Gaisbach
43e Salon de Montrouge, Museum Montrouge
Kunst und virtual reality, Bilder aus der Sammlung der Bank
Austria,
Palais Harrach, Wien
Des Eisbergs Spitze, Museumsquartier, Wien


1999 4x4 Positionen österreichischer Kunst seit 1945 Sonderschau der Kunstmesse Düsseldorf, Galerie Ernst Hilger
Super-Abstract-Action, Galerie "The Box", Torino


2000 Super-Abstract-Action, Galerie Calvaire, Paris
Galerie Kalb, Arbeiten auf Papier, Wien
Kunstraum Mitteleuropa, 1. Teil, Palais Harrach, Wien
Ordre du Jour - zur Tagesordnung - Espace Ernst Hilger, Paris
10 Positionen aus dem artLab, Galerie im Traklhaus, Salzburg
10 Positionen aus dem artLab, Landesgalerie Schloß Esterhazy, Eisenstadt


2001 Central - Neue Kunst aus Mitteleuropa, Museumsquartier, Wien
Betreff: Malerei, Galerie Maerz, Linz
Central - Neue Kunst aus Mitteleuropa, Museum Morsbroich, Leverkusen, Deutschland


2002 Central - Neue Kunst aus Mitteleuropa, Stadthaus Ulm, Deutschland, Central - Aus der Mitte, Mannheimer Kunstverein, Deutschland


2003 Galerie Ernst Hilger, Florida, USA

 

2020 Galerie Amart, Wien

 

2021 Galerie Amart, Wien

Malerei als Lebensvollzug


Zu den Bildern von Nikolaus Moser

von Karl A. Irsigler

Geistiger Austausch und ästhetisches Potenzial, die in der Auseinandersetzung mit Kunst frei gesetzt werden, sind Kräfte, die unser Leben nicht nur im kulturellen Kontext, sondern auch weit darüber hinaus bestimmen. Bereits vor Bestehen der Europäischen Union war es vorrangig immer wieder die Kunst, die in Staaten unterschiedlichster politischer Verfassung
ihren Freiheitsanspruch artikulierte und über Hindernisse und Grenzen hinweg je nach Notwendigkeit ebenso offen wie verdeckt Botschaften aussandte, die immer auch gesellschaftliche Verantwortung und gesellschaftliches Miteinander signalisieren.

Die Gemeinsamkeiten innerhalb der an den Rand ihres Wachstums gelangten, primär wirtschaftlich orientierten Europäischen Union von heute, begünstigen diesen selbstverständlichen, notwendigen Prozess, der sich –wie die Vergangenheit zeigt- schlimmstenfalls hemmen und verzögern , letztlich aber nie aufhalten ließ.

Das vielfältige, im Verhältnis zur Größe des Landes und der Anzahl seiner Einwohner überproportional große Potenzial bildender Kunst in Österreich unterstreicht gleichermaßen künstlerische Bedeutung wie kulturelle Präsenz. Es ist auf gutem Weg, auch über die Grenzen unseres Landes hinaus mehr und mehr einen Stellenwert zu erlangen, der dem originären und innovativen Leistungsniveau einer vitalen, von Malerei, Zeichnung, Plastik, Graphik, Objektkunst, Photographie und den elektronischen Medien geprägten Szene auch tatsächlich entspricht.

Der aus Kärnten stammende Maler Nikolaus Moser, 1956 in Spittal an der Drau geboren und seit längeren in Wien lebend, nimmt seit zwei Jahrzehnten mit seiner kraftvollen, pastos-expressiven Malerei eine Mittlerrolle ein, die den figurativ orientierten österreichischen Expressionismus eines Kokoschka, Boeckl und Gerstl mit den vorrangig nonfigurativen Bestrebungen der Neuen Wilden verbindet, die in den 1980er Jahren europaweit frischen Wind und eine rasch akzeptierte Aufbruchsstimmung in die Szene brachten.

Die für den Künstler typische Arbeitsweise in freien, die Autonomie des einzelnen Bildes betonenden Serien und Werkblöcken hat über zwei Jahrzehnte reiche Früchte getragen und das Werk des Malers in vielen Ländern Europas bekannt gemacht.

Moser studierte von 1981 bis 1988 an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien bei zwei so unterschiedlichen Lehrerpersönlichkeiten wie Carl Unger und Adolf Frohner. Er ist ein der Farbe sinnlich und vital verhafteter Maler, der aus dem Vollen schöpft. Sein kraftvoller, meist pastoser Auftrag der Farbe steht dabei den vielfältigen Überlagerungen und farblichen Differenzierungsbestrebungen keineswegs entgegen. Mosers Malerei bekennt sich zur Materialität der Farbe und den daraus ableitbaren, direkt auf den Betrachter einwirkenden visuellen und emotionalen Erfahrungen.
Die formalen und koloristischen Vorgänge, die der Künstler dabei im Sinne von Rhythmen, Schwingungen und wiederholt merkbaren Gegenläufigkeiten provoziert, stehen ebenso für expressives Kalkül wie für die große Bandbreite persönlicher Empfindsamkeit.
Innerhalb seiner periodischen, oft zyklischen Vorgangsweise setzt Nikolaus Moser auf Spontanität und Tagesverfassung, um sich –in einer Art von Trance- mit vollem Einsatz dem Ausschöpfen sämtlicher künstlerischer Möglichkeiten zuzuwenden. Für Mosers komplexe,

Vielschichtige, oftmals sehr sensible Arbeiten auf Papier trifft dies ebenso zu wie auf seine großen, landschaftlich assoziierbaren Gemälde. Es ist da wie dort eine aufwändige Vorgangsweise, deren differenzierter handwerklicher Prozess die Prinzipien des nahtlosen Miteinanders der verwendeten Farben in oftmaliger Überarbeitung deutlich macht. Bilder vor ihrer endgültigen Freigabe wiederholt zu sehen, zu testen, zu verändern, zu verbessern und zu verdichten, entspricht dem Gedanken eines fortschreitenden, erneuerungsfähigen, in größeren Zusammenhängen evidenten Werks.

 

"In der Tat hat Nikolaus Moser schwere stabile Paletten, wie man sie vom Baugewerbe kennt, präpariert, mit Papier und Kartons überzogen und in der Folge als Malgrund benutzt. Selbstverständlich entsteht eine vollkommen authentische und eigentümliche Wirkung sobald diese semiskulpturalen Werke ausgestellt sind. Die Schatten markieren durch die Wuchtigkeit und enorme Dimension des Bildträgers eine starke Distanz von quotKunst und Wahnquot. Moser strebt nach einer sensiblen und gleichzeitig agressiven Malerei. Denn was der Eine als ästhetische Kritik am makellos gemalten Bild seiner Zeit empfand, das ist für den Anderen das Ringen nach einer ungewöhnlichen authentischen Lösung, bei deren Realisierung stets neue Ufer angeschwommen werden können und auch sollen."


(Karl A. Irsigler, in: Nikolaus Moser, Dissonante Wirklichkeit)